SUKUS Bürgerverein

KONTEXT

6.–13. Juli 2013 – 15. Internationales Kunstsymposium in Zubrnice
13. Juli–30. August 2013 – Ausstellung in der Kirche der Heiligen Maria Magdalena
2. September–6. Oktober 2013 – Ausstellung im Foyer des Palác Akropolis – Prag

Der einführende Text aus dem Katalog zum Symposium KONTEXT (2013)

Zum fünfzehnten mal veranstaltete der Bürgerverein SUKUS ein internationales Künstlersymposium in Zubrnice. Jedes Jahr schaffen hier die Künstler in einer entspannten Atmosphäre Kunstwerke zu einem gemeinsamen Thema. Aus den gewichtigsten existentiellen Themen haben sie bereits folgende bearbeitet: EINE WELT, EIN LEBEN, SPUREN, BERÜHRUNGEN, SUCHEN, UNTERWEGS. In diesem Jahr wandten wir die Aufmerksamkeit auf etwas scheinbar Unwichtiges, Nebensächliches, unterbewusst oder bewusst Unberücksichtigtes. Das Thema dieses Jahres wurde der KONTEXT.

Was macht den Kontext so interessant? In einer sich ständig wandelnden Welt werden wir täglich von hunderten Ereignissen mit rein persönlicher und auch gesellschaftlicher Bedeutung überströmt. In diesem Andrang verfehlen wir manchmal ihren Sinn, wir tappen im Dunkeln, wie sie richtig zu verstehen sind, weil wir wichtige Zusammenhänge übersehen. In der Regel macht uns keiner auf diese aufmerksam, wir selber müssen uns ihrer bewusst werden.

Zum Beispiel kann ein Kuss sowohl glühende Liebe als auch das Todesurteil ausdrucken. Was unter Umständen für Heldentum gehalten werden kann, wird ein anderes Mal zum verantwortungslosen Hasardieren. Die Kleinigkeit eines unbeträchtlichen Preises kann manchmal Leben retten und umgekehrt verliert jedwedes Wertpapier in den Händen eines Schiffbrüchigen auf einer unbewohnten Insel seinen Wert.

Keine Erscheinung existiert isoliert, ohne Zusammenhänge. Der Kontext, das ist ein Komplex von Umständen und Zusammenhängen zugleich. Jedes Ereignis hat seine Anlässe und Auswirkungen. Jedes Objekt hat seine Nachbarn, seine Umgebung. Die Änderung des Kontextes ist die Grundlage von Ironie und Witz. Eine völlige oder partielle Verschweigung des Kontextes bildet die Grundlage der Gedankenmanipulation.

Im Leben gilt genau wie in der Optik: Wenn wir den Blickstandort wechseln, ändern alle Objekte ihre gegenseitige Lage, ihre Konstelation. Sie gelangen in neue Beziehungen. Bei einer markanten Änderung des Standortes zeigen sich die Objekte auf einem anderen Hintergrund, in einem ganz anderen Kontext.

Der Kontext reiht die Sachen ein, kategorisiert sie. Erst der Kontext gibt den Sachen ihren Wert, ihre Bedeutung. Wenn wir nach Ursachen suchen und wenn wir die nachfolgenden Handlungen als Folgen von vorangehenden Handlungen sehen, erst dann haben wir eine Chance die Welt zu verstehen.

Pavel Rydl

Das Projekt konnte dank der Unterstützung folgender Insitutionen und Sponsoren verwirklicht werden – herzlichen Dank!
Èesko-nìmecký fond budoucnosti Státní fond kultury ÈR Palác Akropolis Figaro s.r.o. Tiskárna Chrt
Obecní úøad Zubrnice, Muzeum lidové kultury Zubrnice, Hostinec U Pernekrù Zubrnice